德語(yǔ)小說閱讀:艾凡赫(22)
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2020-11-12 00:48
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語(yǔ)小說閱讀:艾凡赫(22)
Kaum war Isaak fortgegangen, lie der Gro meister nach dem Pr ceptor rufen. Albert de Malvoisin war der Bruder jenes Philip de Malvoisin, der in der Nachbarschaft von Rotherwood wohnte. Er war ein enger Verbündeter von Brian de Bois-Guilbert.
Nach Au en gab er den asketischen Ordensbruder, aber in Wirklichkeit war das nur Heuchelei. Wie er nun vor dem Gro meister stand, tat er sich überrascht über die Anklage, dass er einem Ordenbruder erlaubt habe seine jüdische Geliebte, eine Zauberin, an diesen heiligen Ort zu bringen.
Albert spielte Verwunderung vor und erkl rte, dass der gute Bois-Guilbert unter ihrem Zauber stehen müsse. Nur so k nne er sich seine Neigung erkl ren. Der Pr ceptor habe die Aufnahme des M dchens nur erlaubt, um den Bruder wieder auf den rechten Weg zu bringen.
"Diese sch ndliche Zauberin, die ihren Zauber an einem Bruder unseres Ordens angewandt hat, muss zum Tode verurteilt werden", sagte Beaumanoir, "Lasst die Halle für den Prozess vorbereiten."
Albert de Malvoisin verbeugte sich und ging, aber nicht, um den Befehl auszuführen, sondern um Brian de Bois-Guilbert vorzuwarnen. Er fand ihn sch umend vor Wut, weil Rebekka ihn ein weiteres Mal abgewiesen hatte.
Als Brian erfahren hatte, was der Gro meister vorhatte, bat er seinen Freund, ihm bei der Flucht mit der sch nen Jüdin zu helfen. Aber der Pr ceptor erkl re, dass dieses Unterfangen aussichtslos sei. Das Haus wimmelte von den Leuten des Gro meisters.
Der tapfere Tempelritter schien sich dem Willen seiner Vorgesetzten zu beugen, aber in Wirklichkeit wollte er nichts unversucht lassen, Rebekka zu retten.
Mittlerweile war die Halle zum Gerichtssaal umgebaut worden. Die Glocken hatte gerade die Mittagsstunde geschlagen, als der Vorsteher und der Pr ceptor h chstpers nlich Rebekka zu ihrem Platz brachten. Im Menschengedr nge wurde ihr ein Stück Papier in die Hand gedrückt, das sie ungelesen in der Hand behielt.
Lucas de Beaumanoir erhob sich und begann seine Anklage vorzutragen. Dabei lie er keinen Zweifel darüber, dass die Jüdin einen b sen Zauber über den Ordensbruder verh ngt habee und sie deshalb sterben müsse.
Leises Murmeln ging durch die Versammlung, und einige, die den wahren Hergang kannten l chelten über die Vermutung des "b sen Zaubers".
Nach und nach wurden Zeugen vernommen. Zuerst Albert de Malvoisin, der bereute gegen die Ordensregeln versto en zu haben. Dafür bekam er dreizehn Vaterunser zur Morgen- und Mittagsandacht und Fleischverzicht für sechs Wochen als Bu e.
Als n chstes wurde Brian de Bois-Guilbert befragt, aber der schwieg sich eisern aus, sodass der Gro meister entnervt weitere Zeugen rief. Dies waren zwei M nner, die abenteuerliche Geschichten über Rebekka zu berichten hatten. Jeder gesunde Menschenverstand h tte bemerken müssen, dass an den Aussagen etwas nicht stimmte, denn die M nner waren vom Gro meister bezahlt worden, solche Falschaussagen zu machen. Beaumanoir wollte ganz sicher gehen, dass der Verurteilung nichts im Weg stehen würde.
Nachdem der Gro meister alle Stimmen eingesammelt hatte, forderte er Rebekka auf, ihren Schleier abzunehmen und gab ihr die Gelegenheit selbst das Wort zu ergreifen. Die Jüdin folgte dem Willen -überraschtes Gemurmel breitete sich aus, aufgrund ihrer Sch nheit. Manch einer im Saal kam zu dem Schluss, dass es nicht ihre Hexerei sondern ihre Anmut war, der Brian de Bois-Guilbert erlegen war.
"Gott sei der Richter zwischen mir und ihm", sagte sie. "Ich bin eine wehrlose Gefangene, er aber geh rt eurem Glauben an, und das geringste Wort aus seinem Mund wiegt schwerer als die heiligsten Schwüre einer Jüdin. - H re, Brian de Bois-Guilbert, ich frage dich, kannst du diesen Anklagen so zustimmen?"
Es entstand eine Pause, alle Augen richteten sich auf Bois-Guilbert. Er blieb stumm und schien einen heftigen Kampf mit sich auszufechten. Schlie lich stie er mit erstickter Stimme hervor: "Das Papier!" und sah Rebekka an.
Die Jüdin erinnerte sich an den Zettel, den sie immer noch in der Hand hielt. Sie faltete ihn unbemerkt auseinander und las die arabischen Worte: "Fordere einen K mpfer!" Sofort lie sie das Blatt verschwinden und erhob sich.
"Ich habe nur noch ein Mittel, mein Leben zu retten. Ich bestreite die Anklage und behaupte meine Unschuld! Ich appelliere an das Gottesurteil und nehme das Recht in Anspruch, die Wahrheit durch einen Zweikampf zu finden. Ein K mpfer wird sie für mich ans Licht bringen."
"Wer aber", entgegnete der Gro meister, "wird für eine jüdische Zauberin die Lanze brechen?"
"Gott selbst wird mir einen K mpfer schicken. Hier ist mein Pfand." Damit zog sie sich einen Handschuh aus und warf ihn voller Stolz vor den Gro meister.