德語(yǔ)故事:Die grüne Grenze
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2020-12-12 00:24
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語(yǔ)故事:Die grüne Grenze
Die dürren Gr?ser auf der kargen Weide bieten für die paar Ziegen und
Schafe, die seine Familie nicht durch das Erdbeben verloren hat, kaum
ausreichend Futter.
Der Junge, er ist dünn, vielleicht 14 Jahre alt, hat sich gegen einer der
Felsbrocken gelehnt, einem überbleibsel der schrecklichen Trag?die.
Gedankenverloren kaut er auf einem der bitteren St?ngel, die seinen Ziegen als
Nahrung dienen. Er hat Hunger. Die beiden Chapattis vom Frühstück hat er l?ngst
verdaut. Das Beben hat den Gemüsegarten der Mutter v?llig zerst?rt. Nun muss die
Familie von ein bisschen Brot, Joghurt und Milch leben. Früher haben sie immer
hei?en, sü?en Tee zum Frühstück getrunken. Mit Kardamom darin. Er seufzt bei der
Erinnerung an die schneewei?e, fette Milch der einzigen Kuh. Sie hat das Unglück
nicht überlebt. Der Vater hat sie schlachten müssen. Das Fleisch haben sie mit
den Nachbarn geteilt, denen noch weniger geblieben war.
Der Junge streckt sich auf dem harten Boden aus und schaut hinüber zu den
schneebedeckten Bergen. Mehr als Siebentausend Meter sind sie hoch. Auf der
anderen Seite der Hügel vor ihm liegt Indien. Er würde gern einmal den Dal-See
sehen, auf dem die aus Holz geschnitzten Shikaras fahren und bei dessen
Erw?hnung der Nanna, der Vater seiner Mutter, feuchte Augen bekommt. Srinagar
muss jetzt im Frühling nach Blumen duften, so hat es ihm die Nanni, seine
Gro?mutter, beschrieben.. Sie wird ihre Heimat niemals wieder sehen. Ein Balken
war w?hrend des Erdbebens auf sie herabgestürzt. Seitdem sitzt der Nanna auf dem
Bett und redet nicht. Mit niemandem, auch nicht mit ihm, Asif.
Der Junge seufzt. Früher hat der Gro?vater ihn zum Lachen gebracht, hat
liebevoll mit den Tieren geredet. Nun schweigt er nur noch, wie der Felsen an
dem Asif lehnt. Indien! Vertr?umt wandern seine Gedanken auf die andere Seite
der Hügel. Auf der anderen Seite der Hügel hütet ein indischer Junge in seinem
Alter ebenfalls eine Herde Tiere. Er hat ihn ein paar Mal aus der Ferne gesehen.
Dann ruft er sich zur Ordnung. "Indien ist unser Feind, sie wollen unsere Kultur
zerst?ren", behauptet der Dorfmullah, der die Jungen in dem kleinen Raum neben
der Moschee unterrichtet. "Die Moschee haben sie zuerst wieder aufgebaut",
erinnert sich der Junge, "und das Haus vom Mullah. Die anderen Familien mussten
warten, bis genügend Holz geschlagen worden war."
Er erinnert sich an die Monate, die er mit seinen Eltern, dem Nanna und den
Geschwistern in dem zerl?cherten Zelt gehaust hat, durch das der eiskalte Wind
pfiff. Seine kleine Schwester hatte eine Lungenentzündung bekommen und der Vater
musste sein letztes Geld für die Behandlung ausgeben. Nun hat er kein Geld mehr
für die Schule, auf die die S?hne gehen sollten. Asifs Blick schweift über die
Herde. Er ist tr?ge von der Frühlingssonne, deren goldene Strahlen ihn angenehm
w?rmen. Pl?tzlich springt er erschreckt auf. Azia, die beste Milchziege, ist
nirgendwo zu sehen. Unruhig wandert sein Blick umher und bleibt an den nahen
Hügeln h?ngen. Oben, klar abgegrenzt durch das Licht der Sonne, steht die Ziege.
Eilends hetzt der Junge den Berg hinauf, stolpert mit nackten Fü?en über
Felsbrocken, schneidet sich die Finger blutig an den scharfen Ecken.des
Felsgesteins. Er will die Ziege zurückholen, bevor sie auf der indischen Seite
der grünen Grenze ist. Kein Zaun trennt die beiden L?nder, nur wachsame Soldaten
auf beiden Seiten. Er hat die Kuppe beinahe erreicht, da fliegen Gewehrkugeln
durch die Luft. Erschreckt wirft er sich auf den Boden. An die Soldaten auf
beiden Seiten der Grenze hat er in diesem Moment nicht gedacht.