德語(yǔ)故事:Weihnachten, bei uns das ganze Jahr übe
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2021-03-27 02:26
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語(yǔ)故事:Weihnachten, bei uns das ganze Jahr übe
Es war Ende Dezember - wie an jeder anderen Weihnachtsgeschichte auch -,
genauer gesagt war es der 24. Dezember. Da ich noch nicht zu irgendwem
eingeladen wurde, bekam ich langsam Angst, dass ich ausgerechnet an Weihnachten
alleine feiern müsste. Mir erschien es unh?flich, jemanden zu fragen, ob er mich
nicht zu seiner Feier kommen lassen wolle und da meine Wohnung so leer war wie
mein Konto, best?tigte sich meine nicht nur Furcht, sondern es kam sogar noch
schlimmer: Ich musste arbeiten, da ich absolut kein Geld mehr hatte und unter
anderem die Stromrechnung bezahlen musste. Also stand ich an Heiligabend an
meinem beschissenen Weihnachtstand und sah den vorbeilaufenden Ehepaaren mit
ihren beschissenen - und vor allem gaffenden - Kindern dabei zu wie sie das Fest
der Liebe feierten und dabei von ihrer N?chstenliebe und Warmherzigkeit fast
erstickten. Es wurden Liter von Glühwein ausgegeben - sogar an die Kinder, denn
es war ja Weihnachten - und Gott sa? bestimmt gerade mit einer leuchtenden
Weihnachtsmannmütze auf einer Wolke und trank Kinderpunsch zusammen mit dem
Weihnachtsmann, der vor lauter Freude, dass die Menschheit so sch?n feiern
konnte eine ganz rote Nase hatte. Das alles machte mich tierisch wütend, da ich
erst jetzt begriff wieso es Menschen wie mir - die auch ich, als ich noch ein
Kind war, immer angegafft habe - nicht Hilft wenn man sie mitleidig ansieht oder
für sie betet. Die kleinen Kinder von meinen Kunden gafften auch weiter, da ich
aus finanziellen Gründen nicht in die Weihnachtswelt passte. Durch meine
Anwesenheit fühlte sich die Familie in ihrer Harmonie gekr?nkt und konnten mir
nicht in die Augen schauen, da sie wussten, dass sie sich beschissen benahmen.
"Warum guckt der Mann so traurig?", fragte schlie?lich eines der beiden
Satansbraten seine dickliche und geschminkte Oma, die ihm darauf hin eine
Antwort voller klebriger Liebe und pappigem Mitgefühl gab als ob sie einen Eimer
Kinderpunsch über sie gegossen h?tte. "Er ist halt so traurig weil er noch
arbeiten muss. Aber er freut sich dann bestimmt schon auf seine Familie." Ich
hielt dieses Geschwafel nicht mehr aus und antwortete: "Ja ganz bestimmt sogar,
denn auch ich habe eine dicke Oma und zwei kleine Satansbraten als Kinder und
wisst ihr was ich gleich machen werde" Ich werde mit ihnen einen Spaziergang
durch den Weihnachtsmarkt machen, Punsch trinken und mich in meiner erlogenen
Freude w?lzen, wie alle anderen auch!" Daraufhin verlie?en mich meine G?ste und
waren zutiefst emp?rt was denn nun in mich gefahren sei, denn es war schon ein
starkes Stück harmlose Passanten so anzufahren und ihnen ihre mühselig
aufgebaute heile Welt zu zerst?ren. Als die Familie endlich weg war tat es mir
ein bisschen leid, da ich sehr unh?flich war. Aber eben nur ein bisschen.
Um 12 Uhr Nachts schloss ich den Stand ab und wollte zurück in meine
Wohnung. Ich blieb jedoch an einem Schaufenster h?ngen wo geschrieben stand:
"Weihnachten - Bei uns das ganze Jahr über !!!!", über das ich mich tierisch
aufregte, weil ich wirklich genug Weihnachten hatte, dass es schon für das
n?chste Jahr reichen würde. Haben wir es wirklich so n?tig, dass wir uns einmal
im Jahr in eine künstliche Freudenphase versetzten müssen und alle tierisch
bemitleiden die das nicht k?nnen? Das Schlimme an Weihnachten ist, dass es seit
2000 Jahren versucht die Welt und ihre Bewohner zu mehr N?chstenliebe zu
bewegen, aber bis jetzt nur erreicht hat, dass die L?den auch nach dem 24.
Ge?ffnet haben.
"Weihnachten - Bei uns das ganze Jahr über!!!" Der Slogan kotzte mich an,
denn es reicht ja nun wirklich an einem Tag im Jahr so frei und emotionell zu
sein wie die Familie, die ich am Weihnachtsmarkt getroffen hatte, man muss es ja
nicht immer übertreiben. Das war dann auch der Grund warum ich den letzten Bus,
der mich zu meinen Freunden in meine Wohnung bringen sollte verpasste, dorthin,
wo der Weihnachtsbau hell und herrlich über meine gro?e Krippe wachte und mein
Punsch fr?hlich darauf wartete getrunken zu werden. Mein Braten ruhte sanft im
Backrohr und meine Geschenke standen noch unausgepackt unter dem Baum neben
Josef, Jesus, dem Esel, Maria, der Kuh und ein paar Bauern und Schafe. In
Wirklichkeit hatte ich natürlich keinen Baum und auch keine Krippe. Aber ich war
irgendwie froh, dass ich anscheinend der einzige in meiner Stadt war der sich
nicht vor lauter gespielter Liebe selbst belog. Ich wusste, dass ich in meiner
dunklen Wohnung sitzen würde und lesen würde, solange bis ich dann zu müde sein
würde und mich schlafen legen würde. Dann würde ich bestimmt davon tr?umen
Weihnachten richtig zu feiern. Aber eben nur im Traum.