德語格林童話:Die Eule
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2020-04-17 23:14
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語格林童話:Die Eule
Vor ein paar hundert Jahren, als die Leute noch lange nicht so klug und
verschmitzt waren, als sie heutzutage sind, hat sich in einer kleinen Stadt eine
seltsame Geschichte zugetragen. Von ungef.hr war eine von den gro.en Eulen, die
man Schuhu nennt, aus dem benachbarten Walde bei n.chtlicher Weile in die
Scheuer eines Bürgers geraten und wagte sich, als der Tag anbrach, aus Furcht
vor den andern V.geln, die, wenn sie sich blicken l..t, ein furchtbares Geschrei
erheben, nicht wieder aus ihrem Schlupfwinkel heraus. Als nun der Hausknecht
morgens in die Scheuer kam, um Stroh zu holen, erschrak er bei dem Anblick der
Eule, die da in einer Ecke sa., so gewaltig, da. er fortlief und seinem Herrn
ankündigte, ein Ungeheuer, wie er zeit seines Lebens keins erblickt h.tte, s..e
in der Scheuer, drehte die Augen im Kopf herum und k.nnte einen ohne Umst.nde
verschlingen. 'Ich kenne dich schon,' sagte der Herr, 'einer Amsel im Felde
nachzujagen, dazu hast du Mut genug, aber wenn du ein totes Huhn liegen siehst,
so holst du dir erst einen Stock, ehe du ihm nahe kommst. Ich mu. nur selbst
einmal nachsehen, was das für ein Ungeheuer ist,' setzte der Herr hinzu, ging
ganz tapfer zur Scheuer hinein und blickte umher. Als er aber das seltsame und
greuliche Tier mit eigenen Augen sah, so geriet er in nicht geringere Angst als
der Knecht. Mit ein paar S.tzen sprang er hinaus, lief zu seinen Nachbarn und
bat sie flehentlich, ihm gegen ein unbekanntes und gef.hrliches Tier Beistand zu
leisten; ohnehin k.nnte die ganze Stadt in Gefahr kommen, wenn es aus der
Scheuer, wo es s..e, heraus br.che. Es entstand gro.er L.rm und Geschrei in
allen Stra.en: die Bürger kamen mit Spie.en, Heugabeln, Sensen und .xten
bewaffnet herbei, als wollten sie gegen den Feind ausziehen: zuletzt erschienen
auch die Herren des Rats mit dem Bürgermeister an der Spitze. Als sie sich auf
dem Markt geordnet hatten, zogen sie zu der Scheuer und umringten sie von allen
Seiten. Hierauf trat einer der beherztesten hervor und ging mit gef.lltem Spie.
hinein, kam aber gleich darauf mit einem Schrei und totenbleich wieder
herausgelaufen, und konnte kein Wort hervorbringen. Noch zwei andere wagten sich
hinein, es erging ihnen aber nicht besser. Endlich trat einer hervor, ein gro.er
starker Mann, der wegen seiner Kriegstaten berühmt war, und sprach 'mit blo.em
Ansehen werdet ihr das Ungetüm nicht vertreiben, hier mu. Ernst gebraucht
werden, aber ich sehe, da. ihr alle zu Weibern geworden seid und keiner den
Fuchs bei.en will.' Er lie. sich Harnisch, Schwert und Spie. bringen und rüstete
sich. Alle rühmten seinen Mut, obgleich viele um sein Leben besorgt waren. Die
beiden Scheuertore wurden aufgetan, und man erblickte die Eule, die sich
indessen in die Mitte auf einen gro.en Querbalken gesetzt hatte. Er lie. eine
Leiter herbeibringen, und als er sie anlegte und sich bereitete hinaufzusteigen,
so riefen ihm alle zu, er solle sich m.nnlich halten, und empfahlen ihn dem
heiligen Georg, der den Drachen get.tet hatte. Als er bald oben war, und die
Eule sah, da. er an sie wollte, auch von der Menge und dem Geschrei des Volks
verwirrt war und nicht wu.te, wohinaus, so verdrehte sie die Augen, str.ubte die
Federn, sperrte die Flügel auf, gnappte mit dem Schnabel und lie. ihr schuhu,
schuhu mit rauher Stimme h.ren. 'Sto. zu, sto. zu!' rief die Menge drau.en dem
tapfern Helden zu. 'Wer hier st.nde, wo ich stehe,' antwortete er, 'der würde
nicht sto. zu rufen.' Er setzte zwar den Fu. noch eine Staffel h.her, dann aber
fing er an zu zittern und machte sich halb ohnm.chtig auf den Rückweg.
Nun war keiner mehr übrig, der sich in die Gefahr h.tte begeben wollen.
'Das Ungeheuer,' sagten sie, 'hat den st.rksten Mann, der unter uns zu finden
war, durch sein Gnappen und Anhauchen allein vergiftet und t.dlich verwundet,
sollen wir andern auch unser Leben in die Schanze schlagen?' Sie ratschlagten,
was zu tun w.re, wenn die ganze Stadt nicht sollte zugrunde gehen. Lange Zeit
schien alles vergeblich, bis endlich der Bürgermeister einen Ausweg fand. 'Meine
Meinung geht dahin,' sprach er, 'da. wir aus gemeinem S.ckel diese Scheuer samt
allem, was darinliegt, Getreide, Stroh und Heu, dem Eigentümer bezahlen und ihn
schadlos halten, dann aber das ganze Geb.ude und mit ihm das fürchterliche Tier
abbrennen, so braucht doch niemand sein Leben daran zu setzen. Hier ist keine
Gelegenheit zu sparen, und Knauserei w.re übel angewendet.' Alle stimmten ihm
bei. Also ward die Scheuer an vier Ecken angezündet, und mit ihr die Eule
j.mmerlich verbrannt. Wers nicht glauben will, der gehe hin und frage selbst
nach.
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