德語小說閱讀：亞瑟高登皮姆(2)

Vor einigen Monaten kehrte ich nach einer Reihe seltsamer Erlebnisse aus der Südsee und anderswo, in die Vereinigten Staaten zurück. Durch Zufall geriet ich in die Gesellschaft einiger Herren aus Richmond in Virginia. Sie interessierten sich lebhaft für alles, was die von mir besuchten Gegenden anbetraf und bedr?ngten mich inst?ndig, die Erz?hlung meiner Abenteuer dem Publikum zug?nglich zu machen; dies sei nichts Geringeres als meine Pflicht.

Doch hatte ich mehrere Gründe, diesem Dr?ngen nicht nachzugeben. Einige Gründe waren ganz privater Natur und gehen nur mich etwas an. Die gr??ten Bedenken hegte ich aufgrund der Tatsache, dass ich w?hrend des gr??ten Teiles der Reise kein Tagebuch geführt hatte. Und ich fühlte mich nicht in der Lage, aus dem Ged?chtnis eine genaue und einheitliche Reisebeschreibung aufzusetzen, die so wahrheitsgetreu kl?nge, dass gar nicht erst die Vermutung aufk?me, eine überm??ige Fantasie habe den Erz?hler zu übertreibungen neigen lassen.

Ein zweiter Grund war, dass die Ereignisse, von denen ich zu erz?hlen hatte, von überaus wunderbarer Natur waren. Um meiner Erz?hlung in der breiten ?ffentlichkeit Glaubhaftigkeit zu verleihen, stützte ich mich auf das Zeugnis eines einzigen Mannes, ein ungebildeter Indianer, der einzige Gef?hrte, der mit mir zurückkam. Ohne sein Zeugnis h?tten mir wohl blo? meine Familie und ein paar Freunde geglaubt, denn sie kennen meine peinliche Wahrheitsliebe.

Am meisten aber misstraute ich meinen schriftstellerischen F?higkeiten.

Unter den virginischen Herren, die so gro?es Interesse an meinen Erz?hlungen hatten, besonders an dem Teil, der von der Antarktis handelt, befand sich auch Herr E. A. Poe. Er war zu dieser Zeit der Herausgeber des "Southern Literary Messenger", einer Monatsschrift des Herrn Thomas W. White in Richmond. Herr Poe dr?ngte mich, m?glichst bald einen genauen Erlebnisbericht herauszugeben. Ich solle dem gesunden Menschenverstand des Publikums vertrauen; werde das Buch ungeschickt geschrieben, so würde diese Tatsache die Erz?hlung eher glaubhaft machen.

Wir einigten uns darauf, dass ich anf?nglich den ersten Teil meiner Abenteuer in eigener Fassung im "Messenger" als Erfindung ver?ffentlichen dürfe. Mir zuliebe blieb mein Name unerw?hnt. Zwei Etappen der angeblich erfundenen Erz?hlung erschienen im Januar und Februar 1837 unter dem Namen E. A. Poe. Sein Name stand einzig aus dem Grunde darunter, um die Vorspiegelung, es handle sich um erfundene Geschichten, glaubhaft zu machen.

Diese beiden Teile wurden vom Publikum in einer Art und Weise aufgenommen, die mich schlie?lich doch dazu brachte, einen umfangreichen Bericht meiner Abenteuer zu schreiben. Ich hatte bemerkt, dass die Leser - trotz des Anscheins des Erfundenen - nicht geneigt waren, die ganze Sache für erdichtet zu halten. Herr Poe erhielt mehrere Briefe, in denen die gegenteilige Meinung deutlich wurde. So war ich mir sicher, dass die Tatsachen meiner Erz?hlung um ihrer selbst willen geglaubt werden würden und dass das Publikum mir Glauben schenken würde.

Nachdem ich diese Feststellung gemacht habe, m?chte ich noch einmal erw?hnen, dass nicht alles meiner Feder entstammt. Herr E. A. Poe, der die ersten Seiten der Abenteuer geschrieben hat, hat allerdings keine Tatsachen ver?ndert oder entstellt. Selbst die Leser, die den "Messenger" nicht gelesen haben, werden durch die Unterschiede im Stil leicht bemerken, wo sein Anteil endet und mein eigener beginnt.

New York, im Juli 1838

A. G. Pym