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德語(yǔ)童話小故事:Das stumme Buch

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來(lái)源:網(wǎng)絡(luò) 2020-11-26 23:56 編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校 248

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摘要: 德語(yǔ)童話小故事:Das stumme Buch

An der Landstra?e im Walde lag ein einsamer Bauernhof. Man mu?te mitten



durch den Hofraum hindurch. Da schien die Sonne, alle Fenster standen offen.

Leben und Emsigkeit herrschte innen. Aber im Hofe, in einer Laube aus blühendem

Flieder, stand ein offener Sarg. Der Tote war hier hinausgesetzt worden, denn am

Vormittag sollte er begraben werden. Niemand stand und blickte voll Trauer auf

den Toten, niemand weinte um ihn. Sein Gesicht war von einem wei?en Tuche

bedeckt und unter seinem Kopfe lag ein gro?es dickes Buch, dessen Bl?tter jedes

ein ganzer Bogen aus grauem Papier waren. Und zwischen jedem lagen, verborgen

und vergessen, verwelkte Blumen, ein ganzes Herbarium, das an verschiedenen

Orten zusammengesucht war. Das sollte mit ins Grab, das hatte er selbst

verlangt. An jede Blume knüpfte sich ein Kapitel seines Lebens. ?Wer ist der

Tote?? fragten wir, und die Antwort war: ?der alte Student von Upsala! Er soll

einst ein tüchtiger Mann gewesen sein, gelehrte Sprachen verstanden, Lieder

singen und schreiben gekonnt haben, sagt man. Aber dann ist ihm etwas in die

Quere gekommen, und er ers?ufte alle seine Gedanken und sich selbst mit im

Branntwein. Und als seine Gesundheit zerst?rt war, kam er hier auf das Land

hinaus, wo für ihn ein Kostgeld entrichtet wurde. Er war fromm wie ein Kind,

wenn nicht der schwarze Sinn über ihn kam, denn dann gewann er seine Kr?fte

wieder und lief im Walde umher wie ein gejagtes Tier. Aber wenn wir ihn wieder

zu fassen bekamen und ihn dazu brachten, in dies Buch mit den trocknen Pflanzen

hineinzuschauen, konnte er den ganzen Tag sitzen und eine Pflanze nach der

anderen anschauen. Und oftmals liefen ihm die Tr?nen über die Wangen dabei

nieder. Gott mag wissen, an was er dabei dachte! Aber das Buch bat er mit in

seinen Sarg zu legen, und nun liegt es dort, und um eine kurze Stunde soll der

Deckel zugeschlagen werden und er wird sanft im Grabe ruhen.? Das Leichentuch

wurde gelüftet; es lag Frieden über dem Antlitz des Toten. Ein Sonnenstrahl fiel

darauf, eine Schwalbe scho? in ihrem pfeilschnellen Fluge in die Laube und

wendete sich im Fluge zwitschernd über des Toten Haupt. Wie wunderlich ist es

doch – wir kennen gewi? alle das Gefühl – alte Briefe aus unserer Jugendzeit

hervorzunehmen und sie wieder zu lesen. Da taucht gleichsam ein ganzes Leben vor

uns auf, mit all seinen Hoffnungen, all seinen Sorgen. Wie viele von den

Menschen, mit denen wir in jener Zeit so herzlich vertraut zusammen lebten, sind

für uns gestorben, obwohl sie noch leben. Aber wir haben lange Zeit nicht mehr

an sie gedacht, von denen wir einstmals glaubten, da? wir stets mit ihnen

verbunden bleiben und Freude und Leid mit ihnen teilen würden.

Das welke Eichenblatt im Buche hier erinnert an den Freund, an den Freund

aus der Schulzeit, den Freund für das ganze Leben. Er heftete dieses Blatt an

die Studentenmütze im grünen Walde, als der Freundschaftspakt fürs ganze Leben

geschlossen wurde. – Wo lebt er nun? – Das Blatt wurde bewahrt, die Freundschaft

vergessen! – Hier ist eine fremdartige Treibhauspflanze, zu fein für die G?rten

des Nordens – es ist, als sei noch ein Duft über diesen Bl?ttern. Sie gab sie

ihm, das Fr?ulein aus dem adligen Garten. Hier ist die Wasserrose, die er selbst

gepflückt und mit salzigen Tr?nen begossen hat, die Wasserrose aus den sü?en

Gew?ssern. Und hier ist eine Nessel. Was sagen ihre Bl?tter? Woran dachte er,

als er sie pflückte, als er sie aufbewahrte? Hier ist das Maigl?ckchen aus der

Waldeinsamkeit; hier ist Jel?nger-Jelieber aus dem Blumentopf in der Wirtsstube,

und hier sind nackte scharfe Grashalme. Der blühende Flieder breitet seine

frischen, duftenden Dolden über des Toten Haupt, die Schwalbe fliegt wieder

vorüber: ?Quivit! Quivit!? – Nun kommen die M?nner mit N?geln und mit dem

Hammer, der Deckel wird über den Toten gelegt, der sein Haupt auf dem stummen

Buche ausruht. Verwahrt – vergessen.

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