德語故事:Fünf Mohnblumen
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2021-03-09 01:22
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語故事:Fünf Mohnblumen
Es ist ja selten, dass fünf Mohnblumen ganz alleine auf einer Wiese stehen.
Meist wachsen sie als gro?es Feld auf. Doch ab und zu kommt es schon einmal
vor.
"Ich wünschte, ich w?re auch so gro? und stark wie der Baum da drüben",
sprach eine der fünf Mohnblumen zu ihren Geschwistern. "Wie das wohl sein mag,
so gro? und stark zu sein?", fragte die zweite eher sich selbst als die anderen.
"Kein Wind kann einen knicken. Kein Liebespaar kommt einfach und will dich mir
nichts, dir nichts pflücken.", s?uselte die dritte. "Fragen wir ihn doch
einfach, wie es ist, ein Baum zu sein.", schlug die vierte vor.
Der Baum stand auf derselben Wiese eine H?userl?nge weit entfernt. Wer aber
sollte ihn fragen? Keine der Mohnblumen traute sich. Schlie?lich spricht man als
Blume nicht einfach so einen Baum an. "Eh du!", riefen die vier Blumen ihre
jüngste Schwester, die sich noch nicht zu Wort gemeldet hatte. Doch diese
schlummerte mit leicht h?ngendem Kopf vor sich hin und bekam wie so oft von der
ganzen Sache nichts mit. Erst als ein kr?ftiger Windsto? sie wach rüttelte, war
sie für die anderen ansprechbar. "Eh, hast du Lust auf eine Mutprobe?" fragten
diese. "Eine Mutprobe? Was ist das?" "Na ja, du musst irgendetwas tun, was sich
nicht jeder traut." "Und was traut ihr euch nicht?", fragte die jüngste und
kleinste die andern. "Wir wollen wissen, wie das ist, ein Baum zu sein." "Und
woher soll ich das wissen?", kicherte die Kleine. "Na, du kannst als Mutprobe
den Baum da drüben fragen." Erst jetzt bemerkte die fünfte Mohnblume den Baum in
ihrer N?he. Er war ihr noch nie aufgefallen, denn meist schlief sie.
Oder sie hatte die Augen geschlossen, um sich vom Wind genussvoll hin- und
herwiegen zu lassen. "Also gut!", sagte sie und rief: "Eh Baum, hallo, h?rst du
mich?" "Vorsicht", sagte die zweite, "sei doch etwas netter, siehst du denn
nicht, wie gro? und stark er ist." "Hallo, h?tten Allergn?digste die Güte mir
eine Frage zu beantworten?", rief sie in einem zweiten Versuch zum Baum hinüber.
Sie hatte diesen Satz vom Besitzer des Grundstückes aufgeschnappt.
Der lief hier manchmal rum und sprach dann solche S?tze in sein Handy. Die
Mohnblume wusste nicht, was ein Handy ist. Für sie sah es aus wie eine kleine
Plastikschachtel, die manchmal lustige Melodien spielte. Der Mann hielt die
kleine Plastikschachtel dann an sein Ohr und sagte W?rter wie "Liebling" oder
"Schatz" - oder eben "Allergn?digste".
Dann ging er meist auf und ab, steckte die Schachtel irgendwann mit einem
Ruck in seine Jackentasche und schimpfte "bl?de Zicke". Das klang gar nicht
nett. W?hrend die Worte, die er in die Plastikschachtel sagte, sehr charmant
waren. "Ja, was gibt's?", dr?hnte es auf einmal aus Richtung des Baumes herüber.
Die Mohnblumen erschraken und standen vor Schreck starr wie Kunstblumen im
Schaufenster einer Herrenboutique. "Wir wollten gern wissen, wie es ist, ein
Baum zu sein.", piepste die kleine Mohnblume schüchtern. "Nun, ich bin sehr gro?
und stark, kann alles überblicken. Hab eine m?chtige Krone aus ?sten, Zweigen
und Bl?ttern. An mir kann man hochklettern und selbst ein gewaltiger Sturm macht
mir nichts aus, denn bis tief in die Erde reichen meine Wurzeln.", prahlte der
Baum.
Die Mohnblumen schienen tief beeindruckt. Obwohl sie keine Ahnung von
Kronen, ?sten, Bl?ttern und Zweigen hatten, wuchs ihr Respekt vor dem Baum.
Pl?tzlich kam der Mann mit der Plastikschachtel und brachte sogar noch einen
Hund mit.
Dieser ging zum Baum, hob das linke hintere Bein und strahlte den Baum an.
Also er bestrahlte den Baum. Und zwar mit seiner K?rperflüssigkeit, dass es nur
so pl?tscherte. Die Mohnblumen sahen, wie der Baum sich ekelte. Er schüttelte
sich, obwohl er es zu verbergen versuchte. "Hihihi!", so lachten sie ihn aus.
"Ein Sturm kann ihm nichts anhaben, aber ein kleiner Hund bringt ihn aus der
Fassung, hihihi." "Der Blitz soll euch treffen!", schrie der Baum zornig zurück.
Dabei h?tte er wissen müssen, dass Blitze doch eher in B?ume einschlagen als in
Mohnblumen. Es traf sie auch kein Blitz. Ein gro?er Hagelsturm hatte sie
allesamt über Nacht dahingerafft. Bis auf die Kleinste.
Die hatte der Herr mit der Plastikschachtel am Vorabend gepflückt und einer
eleganten Dame geschenkt. Von da an stand sie in einer kristallnen Vase im
Schlafzimmer derselben. Dort erlebte sie noch so manch wundersame Dinge.
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