德語小說閱讀:匹諾曹(4)
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2021-01-31 02:00
編輯: 歐風網(wǎng)校
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德語小說閱讀:匹諾曹(4)
W hrend der arme Geppetto ohne Schuld ins Gef ngnis kam, rannte der Holzbengel über die Felder auf geradem Weg nach Hause. Er sprang über hohe B schungen und Dornenhecken. Die Tür zu Geppettos Zimmer war nur angelehnt. Pinocchio ging hinein und schob den gro en Riegel vor.
Pinocchio setzte sich mit Schwung auf die Erde und seufzte erleichtert. Aber die Erleichterung hielt nicht lange an. Irgendetwas im Raum machte "Zirp-zirp-zirp".
"Wer ruft mich da?", fragte Pinocchio ngstlich.
"Ich bin es!"
Pinocchio drehte sich um und sah eine dicke Grille, die langsam die Wand hinaufkletterte. "Wer bist du, Grille?"
"Ich bin die sprechende Grille und wohne in diesem Zimmer seit mehr als hundert Jahren."
"Jetzt geh rt dieses Zimmer allerdings mir", sagte Pinocchio, "und ich rate dir so schnell wie m glich zu verschwinden."
"Ich gehe aber nicht fort von hier, bis ich dir die Wahrheit gesagt habe."
"Dann sag sie mir, aber beeile dich."
"Wehe den Kindern, die nicht auf ihre Eltern h ren und eigenwillig von Zuhause fortlaufen. Sie werden alleine kein Glück finden und es sehr bald bereuen!"
"Zirp du nur Grille. Ich wei jetzt schon, dass ich mich morgen Früh aus dem Staub mache; wenn ich hier bleibe schicken sie mich nur in die Schule und ich muss lesen und rechnen lernen. Darauf habe ich überhaupt keine Lust. Lieber renne ich mit den Schmetterlingen um die Wette und klettere auf die h chsten B ume, um die Vogelküken aus dem Nest zu holen."
"Armes Dummerchen! Wei t du nicht, dass du dann als Erwachsener ein rechter Esel sein wirst. Alle werden sich über dich lustig machen. Du k nntest wenigstens ein Handwerk erlernen, damit du ehrlich dein Brot verdienen kannst."
Pinocchio, der allm hlich genug geh rt hatte erwiderte: "Das einzige Handwerk, das ich erlernen m chte ist, gut essen, schlafen und lustig sein."
"Merke dir eins Pinocchio", antwortete die kluge Grille ganz ruhig, "alle, die ein solches Handwerk ausüben landen früher oder sp ter im Armenhaus oder im Gef ngnis."
"Sieh dich vor, du h ssliche Unglücksgrille! Wenn ich richtig zornig werde…"
"Armer Pinocchio, du tust mir richtig Leid. Du bist nicht nur eine Puppe aus Holz sondern ein richtiger Holzkopf!"
Als Pinocchio das h rte, griff er voller Wut zum Holzhammer und schmetterte ihn Richtung der Wand, auf der die Grille sa .
Vielleicht hatte er sie nicht treffen wollen, aber unglücklicherweise traf er sie genau am Kopf und sie fiel tot zur Erde.
Inzwischen wurde es Abend und Pinocchio bemerkte, dass sein Magen geh rig knurrte. Mit jeder Minute wurde es schlimmer und bald hatte er einen richtigen B renhunger. Also lief er schnell zum Herd hinüber, wo der brodelnde Kessel hing, um nachzusehen, was sich darin Leckeres befand. Stellt euch vor, was für ein Gesicht Pinocchio machte, als er erkannte, dass alles nur an die Wand gemalt war.
Er begann im Zimmer herumzulaufen und durchsuchte alle Kisten und Ecken, ob nicht irgendwo ein Stückchen Brot oder wenigstens ein angeschimmeltes Stück Maiskuchen zu finden war. Aber nichts! Als der Hunger unertr glich wurde, weinte er und sagte verzweifelt:
"Die sprechende Grille hatte Recht! Es war schlecht von mir meinem Vater davonzulaufen. W re Geppetto jetzt nur hier, dann g be es bestimmt etwas zu Essen."
Da entdeckte er pl tzlich auf dem Abfallhaufen etwas Rundes und Hellbraunes, das ganz so wie ein Hühnerei aussah. Sofort stürzte er sich darauf - es war wirklich ein Hühnerei. Pinocchios Freude in diesem Moment war unbeschreiblich. Er glaubte zu tr umen und wiegte das Ei in seinen Armen.
Er überlegte, wie er das Ei am besten zubereiten sollte. Vielleicht kochen, oder doch braten? Er entschied sich dafür, es ohne Schale im Wasser zu kochen. In eine Pfanne gab er Wasser und wartete bis es dampfte. Dann schlug er die Eierschale auf und wollte den Inhalt hineingie en.
Aber statt Eiwei und Dotter kam ein munteres, artiges Küken zum Vorschein, das eine h fliche Verbeugung machte: "Tausend Dank, Herr Pinocchio, dass Sie mir die Mühe erspart haben, die Schale selbst aufzubrechen. Auf Wiedersehen und leben Sie wohl!"
Sprach's, breitete seine Flügelchen aus und flatterte durch das offene Fenster davon.
Der arme Pinocchio stand da wie angewurzelt und starrte mit offenem Mund seinem Abendessen hinterher. Als er den ersten Schreck überwunden hatte, fing er an zu weinen und trampelte voller Verzweiflung mit den Fü en auf den Boden.
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